Der Odenwald bei Radheim
Der Odenwald bei Radheim

Der Odenwald gilt heute noch als rauhes Bergland, mit seinen Wäldern verbinden sich die Sagen vom „Wilden Jäger", und das Nibelungenlied nennt ihn als "Siegfrieds Jagdrevier". Der Odenwald, dessen Höhenzüge bei Neunkirchen und bei Eberbach über 600 m ansteigen, mit Naturschätzen nicht verwöhnt worden. Es gibt aber auch im Odenwald eine ganze Reihe von Meisterwerken der bildenden Kunst und zahlreiche bodenständige Arbeiten, die es wert sind, bei einen Streifzug durch die Odenwaldtäler, entdeckt zu werden.

 

Hier fließt das Licht über den Forellenbach, aus dem Wald weht selbst an heißen Tagen angenehme Frische. Man ißt gern den Bauernhandkäs´ oder das Rippchen mit Sauerkraut. Gut aufgehoben ist man in den Gasthäusern und Pensionen. Ein wenig abseits vom Wanderweg herrscht die Stille, die zur Geborgenheit führt. Der Odenwald hat einen anderen Charakter als der Schwarzwald, mit dem er fast zusammentrifft und eine andere Art als der Spessart, dem er am Main begegnet und auch vom benachbarten Taunus unterscheidet er sich. 

 

Er ist überall anmutig, wie in den alten Heldensagen.

Das Schattendunkel der Wälder zieht sich über die Berge, hin, wo die Wiesen in sattem Grün und mit ihrer Blumenpracht eine unerklärliche Stimmung zaubern, in der die Sagen und Helden einer fernen Vergangenheit lebendig werden. Wo die Odenwaldberge sich plötzlich weit vom Rhein gegen die Ebenen stellen, ist das bunteste und wärmste Blütenland des Westens, die Bergstraße. Rhein, Main und Neckar umfließen fast den Odenwald. Jeder dieser Flüsse verleiht dem Gebirge seinen Glanz.

 

Das künstlerische Antlitz der Odenwaldlandschaft hat im wesentlichen das Jahrtausend zwischen der Karolingerzeit und dem Klassizismus geprägt. Kunstgeographisch gesehen ist der Odenwald ein Begegnungsgebiet zwischen Rhein, Main und Neckar, dessen Kunstschaffen von den großen geistlichen und weltlichen Zentren der Nachbarschaft  beeinflußt  wurde. Das waren im frühen und hohen Mittelalter die Bischofsstädte Worms, Mainz und Würzburg und die Klöster Lorsch, Fulda und Amorbach.

Der Odenwald eignet sich für den, der in seinem Urlaub auf kleinen Ausflügen die Landschaft erfassen möchte ganz besonders. Man soll sich möglichst ein Standquartier suchen und von dort aus motorisierte Streifzüge durch die Umgebung unternehmen. Aber auch schöne, gut markierte Wanderwege sind vorhanden. Bei Amorbach liegt die großartige Staufenburg Wildenberg, auf der Wolfram von Eschenbach zu Gast weilte. Die Burg Breuberg bei Neustadt oder die Veste Otzberg in der Nähe von Reinheim sind Ritterburgen, wie sie im Buche stehen.

 

Nicht weit der Burg Breuberg, am nörlichen Ausläufer des Odenwaldes, liegt idyllisch gelegen, der Bachgau, mit seinen geschichtsträchtigen Orten Dorndiel, Radheim, Mosbach, Wenigumstadt, Pflaumheim und nicht zu vergessen, dem Häuserhof, bei Radheim. Diese Orte werde hier ausführlich beschrieben.

 

Schön durch ihre Lage sind das Lichtenberger Schloß und das Jagdschloß Eulbach des Erbacher Grafenhauses. Sehenswürdigkeiten bieten besonders Erbach, Michelstadt und Amorbach. Von der Burg Lindenfels hat man einen herrlichen Rundblick. Eine Wanderung zum „Felsenmeer" bei Reichenbach führt zugleich zu den Denkmälern römischer Vergangenheit, unter denen die „Riesensäule" das eindrucksvollste ist. Und Michelstadt im Herzen des Odenwaldes, zählt zu den schönsten Städtchen in Deutschland mit vielen alten Fachwerkbauten. Sein historisches Rathaus 

gehört zu den eindrucksvollsten Fachwerkhäusern in Deutschland überhaupt.Im Schloß zu Erbach befinden sich Kunstsammlungen, Sehenswürdigkeiten des Waffen- und Jagdwesens in einer überraschenden Reichhaltigkeit. Und die Elfenbeinschnitzerei liefert ständig beliebte Reiseandenken. Das schönste Andenken ist jedoch die Erinnerung. Wer sich die Zeit läßt, der wird den Odenwald nicht ohne interessante Eindrücke und schöne Erlebnisse verlassen.