Einwohner von Mosbach

Bitte ums Verständnis:

 

Hier lege ich vorerst "Fundstücke ab" und werde zum Schluß eine Einwohner-Statistik erstellen.

1812:

Moßbach, Mosbach hat 87 Feuerstellen, 486 Einwohner und eine Pfarrkirche. Der Feldbau ist der gebiergigen Gegend ungeachtet, sehr einträglich. Daselbst ist ein Maltheser,- oder Johanniter-Ordens Komturhaus, die Kommende Moßbach, welche nun dem Großherzoge gehört. Die Gemarkung grenzt zum Teil an Schaafheim.

 

Quelle:

Versuch der topographisch-statistischen Beschreibung des Herzogthums Frankfurt. S. 350

Autor: Peter Adolph Winkopp

1829:

 

Mosbach, Landesbezierk Dieburg, katholisches Pfarrdorf, liegt am Welzbach auf einer saften Anhöhe. 3 Stunden von Dieburg und 1¾ Stunden von Umstadt (Groß-Umstadt) entfernt. Der Ort besteht aus 88 Häusern, und hat 591 Einwohner, die bis auf 25 lutherische, alle katholisch sind und unter diesen 42 Bauern und 34 Handwerker. Man findet hier den Commendehof mit 800 Morgen (das sind 200 ha, oder 2km²) Acker,- und Wiesenland, 2 Mahlühlen, 1 Farbenfabrik. Der Ort hat jährlich 4 Märkte.

Mosbach, dessen Name ursprünglich aus Macho entstanden ist, hieß zu den Zeiten der Karolinger Machesbach. Ums Jahr 827 befand sich hier ein Nonnenkloster, vermuthlich vom Orden der Benediktiner. Im Besitz dieses Klosters erscheint 1312 der Johanniterorden, seit 1530 Maltheserorden genannt. Wann das Konvent der Nonnen aufhörte ist unbekannt, doch standen noch 1564 die Gebäulichkeiten.

Hier entstand ein Johanniter Commende Ordenshaus, auf dessen ursprung eine Urkunde von 1218 ziemlich deutlich hinweist, indem in Folge demselben Grafen Boppo von Wertheim während eines Kreuzzuges dem Johanniterorden das Patronat der Pfarrei Mosbach geschenkt hat.

Die Besitzungen des Ortes mehrten sich zu Mosbach nach und nach und um 1253 und 1255 tritt Mosbach als Glied der hauptcommende Frankfurt auf. Seit 1400 waren die Glieder Frankfurt, Mosbach, Gelnhausen und Rüdigheim zu einer Commende unter der Ballei Wetterau vereinigt. Diese Commende hieß Frankfurt und Mosbach; der Comthur wohntefrüher beständig zu Mosbach, später auch anscheinend zu Frankfurt.

Der Johanniterorden, zunächst ein geistlicher, dann ein weltlicher Orden, zu Anfang der Kreuzzüge und hauptsächlich zur Verteidigung der Kirche gegen die Ungläubigen gestiftet, erhielt beinahe durch ganz Europa große Besitzungen.

Die Ordensangelegenheiten wurden vom Kapitel geleitet, das aus

8 "ballivi conventuali*" bestand. Das ganze war in 8 Zungen (Bezirke) eingeteilt. Die Ländereien der Bezrke waren in Priorate, diese in Balleien, und diese wieder in Commenden (Commenthureien) eingetheilt. 

Der Comthur Freiherr von Rottberg erbaute 1781, das jetzige schöne Hof,- und Commendehaus. In den Jahren 1806 und 1807 wurden die teuthschen (deutschen) Johannitergüter eingezogen und 1819 starb der letzte Comthur Freiher zu Pfürdt von Blumberg.

Der Ort hatte seine Adelige die sich von Ihm benannt haben.

Mosbachwar 1622 Tilly´s Hauptquartier. Durch Tausch kam der Ort 1817 von Baiern (Bayern) nach Hessen und 1818 wurde er zum Dieburger Landkapitel geschlagen.

 

Quelle:

Statistisch-topographische-historische Beschreibung

Autor: Georg W. Wagner

 

1897

Verhandlungen der zweiten Kammer der Lagerstände des Großherzogthums Hessen

Mosbach: 588 Einwohner